Venedig und Kroatien

Eins ,zwei ,drei los geht’s..

 

 

Endlich geht es wieder mit Horst auf die Straße, er ist schon ganz ungeduldig. Immerhin war er seit unserem Herbst Trip an den Bodensee nicht mehr auf Tour.

 

Frisch beladen und innerlich und äußerlich frisch poliert und in Top-Form werden also Sonntag Morgen um sechs die Kinder in Horsti geladen – die freuen sich auch schon mächtig, immerhin geht’s mal in den Süden ( das erste mal für Horst und die kleine Kröte)( der große war zwar schon mal in Spanien und auch in Griechenland, aber da war er noch so klein, das ist praktisch schon verjährt)

Da wir ja durchaus Lernfähig sind haben wir gut vorgesorgt und ordentlich warme Sachen und feste Schuhe eingepackt - immerhin sind wir mit Horst unterwegs und, so lieb wir ihn haben...es regnet leider fast immer wenn wir mit ihm auf Tour sind.

 

 

Also los: Unser Tagesziel für Heute : VENEDIG

Da es bis nach Venedig ( oder besser gesagt kurz davor, den IN Venedig ist Campen ja eher schlecht ) ein paar Kilometerchen sind haben wir ordentlich Proviant eingepackt ( was leichtes-Kartoffelsalat und Würstchen ), die Raubtiere auf der Rückbank sind nur friedlich wenn sie satt sind.

 

Die Straßen sind wirklich toll frei , und eigentlich kommen wir gut durch - uneigentlich sind es immer noch echt viiiiiiiiiele Kilometer auf dem Navi.

Der erste Anblick der Alpen lässt aber die Kinder frohlocken und sie freuen sich ein Loch in den vollgefressenen Bauch. ( Für uns bietet sich dieser Anblick allerdings schon einigen Minuten länger, da WIR nicht durch Handy und Nintendo abgelenkt sind)

 

 

Und es gibt noch eine Premiere, diese Erkenntnis trifft und fast wie ein Schlag : wir schwitzen !!!!

Nun ist es nicht so, dass wir noch nie geschwitzt haben - ABER wir haben noch nie in Horst geschwitzt. Was soll das also - keine Regentropfen auf der Windschutzscheibe, sondern Schweißtropfen auf der Stirn...nun gut.

 

Die Strecke zieht sich wie ein frisches Kaugummi, wir haben den Eindruck, dass es bis nach Österreich relativ schnell geht, aber dann dauert es eeeeewig.

 

Kurz vor Verona, da ist man dann ja schon fast da, erwischt uns dann noch ein Stau. Inzwischen ist es halb acht.

Die Kinder sind echt toll - es sind immer noch zwei. Trotz der endlos langen Fahrt haben wir auf der hinteren Reihe keine Verluste zu beklagen, was ja schon fast ein an ein Wunder grenzt.

 

Um 21 Uhr erreichen wir dann unser Ziel- Marina de Venezia. Und wir kommen sogar noch auf den Platz, was an einem Sonntag um diese Uhrzeit ja auch keine Selbstverständlichkeit ist.

 

Wir können uns einen Stellplatz aussuchen und sind glücklich als wir in den Betten liegen und unsere müden Extremitäten von uns strecken können.

 

Geschafft !

 

 

Tag 2- Marina de Venezia , mega , unfassbar ,krass

 

Im Vorfeld hatten wir uns natürlich schon einen Campingplatz ausgesucht, und zwar genau den auf dem wir jetzt sind. Wie immer ,wenn wir einen Platz besuchen wollen und wissen an welchem Tag wir da sein werden ,wollten wir reservieren, man teilte uns aber in einer Mail mit, dass für ein paar Tage Aufenthalt keine Reservierungen vorgenommen werden, dass aber genug Plätze frei seien - und so war es dann auch.

 

Dieser Campingplatz ist :

  • mega Professionell geführt

  • unfassbar groß

  • krass augestattet

 

Ich möchte das näher ausführen.

 

Mega Professionell weil: es hier von Personal wimmelt. Alle sind nett und freundlich und , bis auf wenige Ausnahmen sprechen alle Deutsch. Es ist alles gut durchdacht und organisiert. Es ist praktisch eine eigene Stadt. Mit ALLEM was dazu gehört ( naja , Polizei habe ich jetzt noch nicht gesehen, einen Rotlichtbezirk konnte ich auch noch nicht ausfindig machen, möchte aber nicht kategorisch ausschließen, dass es das vielleicht doch gibt, ich es aber einfach noch nicht entdeckt habe)

Unfassbar groß weil: es unfassbar groß ist. Ohne quatsch. Nach unsere Ankunft wollte ich mit den Jungs zum Klo - ich habe mich verlaufen! Die, die mich kennen brechen jetzt bestimmt in schallendes Gelächter aus – ich wurde nämlich bei der Verteilung des Orientierungssinns gemeinerweise übergangen - aber ich schwöre, selbst wenn ich einen hätte, ich wäre trotzdem verloren gewesen.

Was aber zumindest gestern Abend den Vorteil hatte, dass ich schon mal ,bei der Suche nach einem Klo, ein Restaurant gefunden habe. Ich war schwer beeindruckt.. ein Restaurant auf dem Platz, und so ein schickes, keine miefige Pommesbude ..neeeee, richtig schnieke.

Am nächsten Morgen und bei Licht und Lageplan stellte sich heraus - es gibt drei....und eine Kirche ( ok , wir sind in Italien, da ist das bestimmt Bauauflage) und Toilettenhäuser in denen allein ich mich schon verirren könnte UND einen AQUAPARK. Zugegeben, das hatte ich natürlich im Vorfeld gelesen, aber mit den Campingplatzbeschreibungen ist soft wie mit den Wohnungsanzeigen- was drin steht ist oft inhaltlich richtig, aber sonst ...naja. Deswegen hatte ich mir unter Aquapark ein Plantschbecken für Kinder und ,wenns gut läuft, ein Schwimmerbecken vorgestellt- weit gefehlt !!! Daher kommt jetzt eine elegante Überleitung zum letzten Punkt...

 

Krass ausgestattet weil: bleiben wir beim Aquapark

  • ein Wellenbad

  • ein großes Schwimmerbecken

  • Whirlpools

  • diverse Wasserrutschen ( für alle Altersklassen)

  • einen riesigen Nichtschwimmerbereich mit richtig coolen Spielmöglichkeiten.

..und das ganze kostet NIX extra.

 

Aber das ist echt noch nicht alles. Wie ich oben schon erwähnte gibt es hier wirklich ( fast ) alles:

  • einen Supermarkt

  • diverse Restaurants

  • einen Tierarzt ( !!!!!)

  • eine Krankenstation

  • zwei Klamottenläden

  • Fotograf

  • Friseur

  • und und und

 

Jetzt aber genug Platzbeschreibung.

Unseren Tag heute haben wir mit zwei großen Runden im Aquapark verbracht, wir waren lecker Essen und am phänomenalen Strand ( auch ziiiiiiemlich groß) , dann haben wir noch eingekauft und zack war der Tag rum.

Um nochmal aufs Essen zurück zu kommen- eins der drei Restaurants mussten wir natürlich ausprobieren und so machten wir uns ,als der Magen dann doch heftig knurrte auf den Weg zu einer Pizzeria. Selbstverständlich mussten wir dort auch eine Pizza essen (immerhin sind wir ja zum ersten mal in Italien) nur die Kröte bestand auf.....POMMES. Er erwähnte zwar bei jedem zweiten Biss „ mmmh lecker, Italienische Pommes!“ , aber wir größeren müssen ehrlicher Weise eingestehen, dass unser Gaumen, der ja schon etwas älter und womöglich abgenutzer ist, die feinen Nuancen der Italienieschen Pommes nicht rausgeschmeckt haben- für uns schmeckten sie einfach nach ….Kartoffel.

Der große Chef und ich genehmigten uns dann noch ein wirklich wunderbares, fürchterlich leckeres Tiramisu und waren danach einfach nur absolut im Urlaub. Ich sach nur „ La dolce vita“

 

So gehen wir jetzt ,bei einem richtig vollen Vollmond ( um mal dem perfekten Tag noch einen oben drauf zu geben) ins Bett und träumen von …..keine Ahnung...würde ich auch nicht erzählen ;-)

 

Gute Nacht !

 

PS: Gut, dass wir so viele warme Sachen mitgenommen haben- es sind 25 Grad und ich habe nur lange Hosen mit. Auf nix ist mehr Verlass.

 

Tag 3 Venedig sehen und ...riechen

 

Dieser Tag startet mit tataaaaa....Sonnenschein. Ist fast wie Uralub hier.

 

Für heute haben wir uns Venedig vorgenommen -und die Kinder gleich darauf passend eingestimmt: es wird voll und langweilig, aber Papa und ich müssen unserer Jugend hinterher laufen und die Plätze besuchen an denen wir schon einmal zusammen durch die Gassen geschlendert sind, als wir noch jung und knackig waren ( mit 16 bzw.17) … Die Kinder haben da also voll bock drauf und so brechen wir hochmotiviert vom Campingplatz aus auf , um zum Hafen zu wandern.

 

 

Der ist, dank der Karte und der Beschreibung der netten Dame an der Rezeption, ohne Probleme gefunden. Als wir dann den Schalter für die Tikets gefunden haben,stehen wir natürlich in der Reihe, in der vor uns das Pärchen eine fünfmonatige Kreuzfahrt buchen muss - anders lässt sich die Dauer nicht erklären - aber dank unsere fundierten Italienisch Kenntnisse ( Ciao, Grazie, Amore , niente carne) kann das nur so sein !

In Venedig selbst ist es dann wie erwartet: voll, laut, hektisch und oh wunder ein olfaktorisches Erlebnis der zweifelhaften Art. Mit dem doch zeitweise recht energischen Geruch haben wir so nicht gerechnet. Zwar wissen wir , dass es in den Sommermonaten recht streng riechen kann, aber wir haben ja erst April- wir um Himmelswillen muss es dann bitte im Sommer sein ???????? Ich möchte es mir nicht vorstellen. Dem jüngsten reicht es dann Stellenweise auch und er gibt laut zum besten nach was es seiner Meinung nach riecht- es sind keine Frühlingsblumen!

 

Sicherlich haben wir heute den Rekord gebrochen: die Touristen die am kürzesten in Venedig waren.

Das Sparprogramm für die Kinder: hier guck- berühmter Dom, hier guck-Rialto Brücke,hier guck- ein Klo in Venedig( im übrigen 1,50€ pro Person, auch wenn ein Kind muss und der Erwachsene nur Begleitung ist.....) hier guck- Fähranleger....ab nach hause.

 

So Menschenmassen sind ja nicht so unser Ding.

 

„Zu Hause“ angekommen müssen wir uns erstmal ein Eis gönnen, zu Beruhigung und die Kinder müssen dringend in den Aquapark .

 

Fazit : scheiß auf Nostalgie- einmal im Leben Venedig reicht. Für die Kinder haben wir das dann jetzt ja auch mit abgeharkt.

 

 

Jetzt noch einen Grappa und dann ab in die Heia.

Die nächsten Tage...

 

Unser Campingplatz ist und bleibt toll, und so verbringen wir die nächsten Tage damit ihn weiterhin toll zu finden. ...mehr machen wir eigentlich nicht . Reicht ja auch. Wir beschäftigen uns mit den wichtigen Dingen : welches Eis essen wir heute? Wie bekomme ich die Familie erneut dazu mit mir Tiramisu essen zu gehen?

Ach und eine Sache muss in Italien noch erledigt werden : wir brauchen einen Cache! In Italien! Da die Kinder wenig willig sind müssen die Alten alleine los. Wir setzten uns also auf unsere Räder und ab die Post. Da es in der Gegend leider keine Fahrradwege gibt ,und die Italiener recht temperamentvoll Auto fahren ,sind wir dann auch froh, dass die Brut auf dem Platz geblieben ist , immerhin ist die Nachzucht recht aufwändig und wir haben unsere auch sehr lieb gewonnen. ( Besonders ,wenn man so alleine mit dem Mann durch die wunderschöne Landschaft radelt und sich die Sonne dabei aufs Gesicht scheinen lässt. Es riecht im übrigen ganz wunderbar hier,ein leichter blumiger Hauch liegt in der Luft – zumindest, wenn nicht einer gerade seine Gartenabfälle verbrennt )

Zurück zum Cache. Wir biegen nach einer Weile ab und radeln ein Stück querfeldein. Vorbei an einem Gebäude an dem gerade mächtig gearbeitet wird. Es ist allerdings nicht zu erkennen, ob das ein altes Gebäude ist, das renoviert wird, oder ein neues, an dem bereits entspannt so lange gearbeitet wird, dass der Baustil nicht mehr modern ist und es schon wieder anfängt zu verfallen. Es scheint aus Beton zu sein, aber die Art und Weise des Baus scheint schon ziemlich alt zu sein. Ein Rätsel - aber ja nicht das welches wir lösen wollen ( außerdem gucken uns die Bauarbeiter schräg an, also lieber weiter, wir haben ja auch was vor)

 

Wo sind wir ? Ach ja, Feldweg: Der ist eine Sackgasse, bzw endet wieder an einer Baustelle - mal wieder ein Campingplatz, der sich vergrößert, wo kommen bloß die ganzen Camper her ???

 

Nachdem sich meine Strickjacke ein fieses Battle mit einem Dornenstrauch gegeben hat (ich musste eingreifen und haben es geschafft zu schlichten !) , war nur ein Griff nötig und ich hatte sie in der Hand : eine mit Ameisen besetzte Dose... Juhuu. In der Dose war, neben Ameisen, sogar ein Travelbug, den wir gerne als Anhalter mit nach Deutschland nehmen. Wir hoffen nur, er kommt nicht genau da her, das wäre dann schon doof :-)

 

 

Puderrosa (das Wortspiel erkläre ich später) wir kommen (aber erst noch kurz nach Triest)

 

So, die wichtigen Dinge in Italien sind gegessen ( Tiramisu , Eis , Pizza) dann können wir jetzt ja nach Kroatien.

Der große Chef hat noch ein tolles Highlight auf dem Weg rausgesucht: die Grotta Giganta in Triest.

 

Die Kinder freuen sich auch ein Loch in den kleinen Bauch : endlich wieder was zum nölen. „ Boah waaaaaas? Eine Höhle, das ist ja voll langweilig“ „ Jaaaaaaaaaa echt, voll öde - kann ich im Auto sitzen bleiben ?“

Nach einer ausgiebigen Diskussion („ Ne, gibt es nicht! Basta!“ )

Besuchen wir also diese „olle“ Grotte. Was für ein krasses Teil! Wenn Ihr in der Nähe seid: HINGEHEN. Echt. Ich verfüge leider nicht über genug Vokabeln um das Gigantische dieser Höhle wahrheitsgemäß zu beschreiben. Ich sag nur“ Hobbit, Zwerge, Herr der Ringe“ . Heftig groß. Und wenn man sich die modernen Treppen und die Beleuchtung weg denkt könnte man glauben es kommt gleich ein Ork um die Ecke und entfernt hört man ein paar Hämmer schlagen.

Da verstummen sogar das dauer hungrige Kind und der nölende beinahe Teenager. (Wobei „verstummen“ bei unserem jüngsten das falsche Wort ist. Immer. Machmal spricht er sogar im Schlaf. )

 

 

Nun aber weiter nach Kroatien. Das Wetter ist uns weiter gnädig (keine Ahnung wie wir das hinbekommen haben) und die Straßen leer. Außer, dass an der slowenischen Grenze ein recht stattlicher Stau ist (die Pässe werden kontrolliert, endlich will mal jemand mein Foto sehen) passiert nicht viel. Wir tanken nochmal in Slowenien und fahren dann weiter.

Polari-Camping

 

Das Navi lenkt uns über eine staubige Piste zum Campingplatz – bestimmt nicht der beste Weg, aber unser Kartenhirn will uns sicherlich schon einmal auf das vorbereiten was gleich kommt. Wir fahren einmal knapp am CP vorbei und entdecken ihn dann aber doch noch. Was nicht ganz einfach ist, denn der Parkplatz ist voll von Containerunterkünften für die Flüchtlinge aus Deutschland (war das politisch vollkommen inkorrekt, dann bitte löschen) und verdeckt so geschickt die Rezeption.

 

An der Rezeption werden wir dann recht nett begrüßt und wir dürfen uns in einem vorgegebenen Bereich ein Plätzchen aussuchen. Der Herr der uns behandelt spricht Englisch, am Nachbartresen sogar Deutsch.

Wir ziehen also mit der Liste los und …..sind ….in der Wildnis. Im Ernst- was ist das hier ? Ein „Lost Place Cache“ ????? Der Rasen steht Knie hoch, die Platzmarkierungen sind überwuchert , hier und da steht ein halb verotteter Wohnwagen und als Zugabe gibt es noch ein paar Baustellen,yippijayey Hier sollen wir uns einen Platz aussuchen????? Wir wollten keinen survival Training machen, sondern eine gepflegte Flucht vorm Alltag - aber bitte mit etwas Komfort....oder zumindest einer offenen Toilette.

 

Wir starren leicht fassungslos in Richtung Meer - da sind sie, die Plätze unserer Träume, mit Blick aufs Wasser und gekenntzeichneten Wegen. Wir werden versuchen um zubuchen- da wollen wir hin !!!

Der Herr an der Rezeption reagiert etwas genervt. Aber wir hätten doch das Familienpaket gebucht!!! Mit 10 % Rabatt auf Essen im Restaurant und im Supermarkt würden wir auch 10% bekommen, außerdem free WIFI !!! Die anderen Plätze seien Superior-Plätze und wären ja auch viel teurer!!!! Egal! Im dem meterhohen Gras würden wir ja unsere Kinder nicht mehr wieder finden, und das Thema Brutpflege etc hatte ich ja schon erwähnt.

 

Also ziehen wir auf einen schicken Platz.

Richtig nett, direkt am Wasser mit einem grandiosen Blick aufs Meer .Auf einen Platz der wohl direkt vor uns mit weißem Kieses aufgeschüttet worden ist. Mit viel weißen Kiesel, sehr viel. Mit weißem Kiesel der staubt und färbt. Willkommen auf der Puderosa. Das weiße Zeug hängt überall. Es nervt.Und an diesem CP gibt es einiges was nicht ganz optimal ist. Die Supermärkte auf dem Platz z.b. : geschlossen.( Gut, dass wir fast einen 10% Rabatt Gutschein gehabt hätten) ...oder die Toilettenhäuser: nur teilweise geöffnet ...oder das WIFI: geht nicht ( gut, dass wir fast einen Gutschein hatten)...oder der Gemüsehändler auf dem Platz: geschlossen. Immerhin hatte 1 (!) Restaurant auf dem Platz geöffnet- immerhin ! Am zweiten Tag hatte dann aber der Bäcker auf, und wenn man schnell war hat man auch noch Brötchen bekommen.

 

 

Alles in allem lässt sich sagen: bestimmt ein nettes Plätzchen, wenn alles offen hat. Das Gelände ist wirklich riesig und im Sommer ist da bestimmt richtig was los.

Wir haben uns vorgenommen Rovinj anzugucken. Mit den Räder fahren wir los.....auf weißem Schotter. Wir sind echt leicht genervt. Überall dieser Schotter. Er staubt und er ist für uns wirklich sch.... zu befahren. Insbesondere für unseren Lütten mit seinen kleinen Rädern . Wer einmal auf Schotter gebremst hat, versteht mich. Mit unseren dicken Mountainbike-Reifen geht es ja noch, aber ich würde gerne den Typen ,der das da hin gekippt hat mit einem 20“ Zoll Rad 15 km über diese beknackten Steine jagen...

 

Der Weg hat echt viel Natur. Und zwar wirklich eindrucksvolle. Grün und blau und grau und felsig. Wir halten das ein oder andere mal und machen viiiiiiele Fotos. Es ist wahnsinnig schön hier. Nach 8,5 km haben wir Rovinj erreicht. Es war die Mühe wert. Rovinj ist zwar sehr touristisch, aber auch richtig idyllisch. In einem Reiseführer habe ich gelesen, dass man förmlich die Piraten noch in den Gassen sieht und dachte mir noch „ naja...das ist wohl ein bisschen übertrieben“ , aber genau so ist es . Es sind so pittoreske kleine ,alte Häuschen, mit alten Schildern und zum Teil verwitterte Fassaden,in deren Verlauf sich immer wieder plötzlich Ecken auftun, deren Treppen zu einer winzigen Terrasse herab führen, um von dort aus einen wundervoll kitschigen Blick auf das Meer frei zu geben, so dass man sich nicht wundern würde, wenn um die nächste Häuserecke ein alter stinkender Pirat kommen würde, um mit einem eine Buddel Rum zu trinken (und einen danach auszurauben ) Selbst die Kinder sind ziemlich angetan.

Nachdem wir einen Happen gegessen haben ( auch hier spricht die Bedienung Deutsch) , fahren wir zurück zur Basis. Diesmal hat der Chefnavigator allerdings einen kürzeren Weg rausgesucht, was uns allen sehr entgegen kommt.

 

 

Was mir und den Kindern hier, neben der Landschaft, richtig den Aufenthalt versüßt ist die etwas andere Tierwelt. Die Kindern haben im Meer Einsiedlerkrebse entdeckt, was für uns total spannend ist, da wir zu Hause Landeinsiedlerkrebse haben. So verbringen wir Stunden damit auf harten Steinen zu liegen und unscharfe Filme und Fotos zu machen und Tiere zu beobachten, die sich überhaupt nicht bewegen. Toll!

Und dann ist da noch das stetige Rascheln im Gebüsch. Mäuse ??? Nein ! Eidechsen! Sie scheinen allerdings alle ADHS zu haben - hektische kleine Viecher, die nicht wirklich bereit sind mal kurz für ein Foto zu posieren. Aber sie sind wirklich possierlich anzusehen. Vorne Grasgrün, hinten braun- ich muss mal recherchieren was das für welche sind. (Wenn ich dann mal wieder Internet habe- Free WIFI...hahaha)

 

Aber auch die netteste Echse kann uns nicht von unserem Entschluss abbringen: wir wollen Horst satteln und weiter ziehen.Wir bleiben 3 Nächte, dann nervt es doch zu sehr, dass wir nicht mal eine Flasche Wasser auf dem Platz kaufen können.

 

Wir überlegen nach Berchtesgaden zu reiten ...äh fahren. Ein vielversprechneder CP ist schnell gefunden , der hat auch noch Kapazitäten. Wir checken noch schnell die Wetterlage da und......OH....mmh....6 Grad und Schneeregen..... 100% Schneeregen Wahrscheinlichkeit für die nächsten Tagen.

Vielleicht wechseln wir einfach mal den Ort ? Kroatien hat uns doch gut gefallen und das Wetter hier ist eindeutig besser als Schneeregen.

Wir suchen uns einen Campingresort raus, dass 35 km von unserem jetzigen entfernt ist. Auf dem Weg dahin kaufen wir noch ein paar schöne Sachen aus der Region ( leider kann jetzt nicht ins Detail gehen, da die zu Beschenkenden bestimmt mit lesen ) und für uns Käse von den Schafen und Ziegen denen wir am Wegesrand zugewunken haben. Sehr ,sehr lecker . Keine Ahnung wie wir die Menge an Käse je Essen sollen, aber wir bemühen uns.

 

Dann erreichen wir den rausgesuchten Platz.......ZU. Mmh Mist. Aber bei der Fahrt dahin sind wir an einem anderem vorbeigekommen der offen aussah. Wir fahren dahin zurück und bekommen sogar ein Plätzchen - am Meer. Da jubelt mein Herz- es gibt nichts, aber auch echt nichts schöneres als aufs Meer zu gucken.

 

Camping Orsera

 

Wie ja schon beschrieben sind wir auf der Flucht vor nicht vorhandenem WLAN auf diesem Campingplatz gelandet und was soll ich sagen? Wir sind wieder online. Dass hier keine Missverständnisse aufkommen- wir kommen gut ohne klar, aber die Kombination aus so vielen Nicht-vorhandenen Dingen gepaart mit eine Hand voll Hummeln im Hintern, hat uns dann doch weiter getrieben.

 

Jetzt stehen wir hier also, wieder mit einem fantastischen Blick aufs Wasser und freuen uns, dass wir Sonnenbrand -fotos zu unseren Lieben schicken können, auch gerne mit einem Glas Wasser in der Hand (oder wahlweise einem Eis), denn der Mini Markt hat offen. Heureka!

Der Platz ist wirklich hübsch. Nicht zu groß, gut organisiert, sämtliche Rasenflächen rasiert, Waschhäuschen in einem tippi toppi Zustand. Auch sehr angenehm: kein doppelt belegter Nachbarplatz mit feier-freudigen Mitcampern!

 

Die Kinder haben einen Entschluss gefasst: Die Badehose auszupacken und ab ins Mittelmeer ...Is klar.. Es ist wirklich ein herrlicher Sonnenschein, und wenn man nicht im Schatten ist könnte man tatsächlich glauben es sei Sommer, aber der Wind ist recht frisch und das Mittelmeer weiß ganz genau dass erst April ist und nicht Juli... Das ist den jungen Männern in kurzen Hosen aber egal. Wir warten gespannt, ob nur der große Zeh nass wird oder auch noch der Knöchel und sammeln schon die Wetteinsätze von den benachbarten Stellplätzen ein.

...wir haben aber harte Hunde als Kinder und so verlieren wir alle unsere Wetteinsätze - die Kinder schwimmen im Mittelmeer. Wir machen schnell Beweisfotos und Filmen was das Zeug hält. Wer weiß wann die Kinder das nächste mal freiwillig den ganzen Körper nass machen.

 

 

Am Abend testen wir erstmal die hiesige Gastronomie. Joar....ganz passabel. Preislich wie in Deutschland, aber das ist hier eigentlich überall so - wer das mega Schnäppchen wittert ist in diesem Teil von Kroatien falsch. Das Essen an sich haut nicht um - die Pizza ist allerdings wirklich lecker - aber so langsam wird Pizza dann doch ööööde. Da von unserer Crew aber zwei Leute den fleischlichen Gelüsten ,zumindest Kulinarisch ,adieu gesagt haben ist Pizza oft der einzige Ausweg um satt zu werden. Wir haben feststellen müssen, dass die kroatischen Speisekarten recht fleischlastig sind. Also Pommes ,Pizza ,Salat. Oder selber Kochen natürlich, das ist in Horst natürlich auch sehr gut möglich. Horst, der gute <3

 

Wie gesagt, Pizza ist Klasse. Der Chef entscheidet sich für einen Teller Fisch mit Pommes. Das ist dann doch recht lieblos: alles in die Fritte und drauf auf den Teller- ziemlich enttäuschend, zumal die hier schon auf ein eher gehobenes Ambiente setzen. Nun ja, aber wir wollen ja nicht die ganze Zeit meckern- die Pommes schmecken auch und der Wein ist lecker, der Ausblick von der Dachterrasse... eh toll. Insofern alles tutti.

 

Wir genießen also den Abend und gehen dann glücklich ins Bett.

 

Der nächste Morgen begrüsst uns mit Sonnenschein und mit kaltem Wind. Brrr. Die Nacht über hat es ordentlich gepustet und geregnet und es ist merklich kühler als am Tag zuvor.

Den Tag über machen wir nicht viel. Wir erkunden noch ein bisschen die Umgebung und der große Chef lässt sein Dröhnchen steigen. Die Umgebung fordert es einfach , und so entstehen atemberaubende Luftaufnahmen der Kroatischen Landschaft.

Aber es ist deutlich zu spüren, das Wetter schlägt langsam um , und auch wir verspüren deutlich, dass es Zeit wird um mal wieder nach Hause zu fahren.

 

Der Heini muss dann allerdings noch ein kurzes abendliches Bad im Meer einschieben, da sein Latschen ins Wasser gefallen ist und seine Reaktionszeit deutlich langsamer war als die Strömung...

 

Wir machen es ein wenig vom Wetter abhängig wie der Tag morgen aussieht. Spätestens Übermorgen werden wir Horst die Sporen geben und ihn Richtung Heimat lenken. Die Kinder freuen sich und schmieden schon Pläne für die spannenden Abenteuer die sie zu Hause erleben können.